Ausgehend von solistischen Verkörperungen von Vorlagen aus der bildenden Kunst fand in mehreren Etappen ein gegenseitiger Austausch von gestischem Material, von räumlichen Bezugspunkten und inneren körperlichen Impulsen statt. Besonders interessierte uns die Frage: Wie gibt man seine persönliche Choreografie und deren spezifische Qualität an andere weiter und wie lässt sich auf diesem Austausch aufbauend ein verfeinertes Verständnis für die tänzerische Partnerarbeit entwickeln? Wir beziehen uns auf die Geste und wohin sie sich fortsetzt, wen und was sie berührt und auch ob der Zwischenraum als körperliche Qualität greifbar gemacht werden kann. Auch die Erinnerung an das Fassen und Anfassen eines momentan abwesenden Körpers oder Körperteils bereichert das Vokabular körperlicher Artikulation.
Aus den solistischen Versionen und der innewohnenden Kraft eines ursprünglich statischen Bildes kristallisierte sich Schritt für Schritt eine Gesamtbewegung in der Gruppe heraus.
Die Choreografie entstammt keinem Repertoire, sondern wurde zur Gänze mit den Studierenden neu entwickelt.

Antonio's imaginary workshop

Der aus Hong Kong stammende Maler und Bildhauer Antonio Mak (1951-1994) gilt als einer der signifikantesten Künstler seiner Zeit, dessen Arbeiten viele, die ihnen begegnet sind, nachhaltig beeindruckt haben. Besonders Maks figurative Bronzegussarbeiten, die vom realen männlichen – meist seinem eigenen – Körper ausgehen und mit viel Sinn für Humor und surrealer Imaginationskraft sowohl visuell als auch von der technischen Meisterschaft her beeindrucken, begründen eine einzigartige Ikonografie, die gleichzeitig auf westliche und chinesische Metaphern zurückgreift.

Die auf den wenigen vorhandenen Quellen über Leben und Werk dieses Ausnahmekünstlers basierende choreografische Anordnung wird für zwei weibliche Performerinnen (Katharina Senk, Manaho, Shimokawa) und einen männlichen Performer (Tomaž Simatovic) auf der gesamten Etage der WUK-Museumsräume inszeniert. Choreografieren wird dabei ähnlich der Arbeit des Bildhauers zum Prozess des Freilegens von körperlichen Artikulationen und skurrilen Objektlandschaften. Der eigene Körper wird auf eine Zerreissprobe gestellt, da er in ein Geflecht gegenläufiger Tendenzen eingebunden scheint. Dieses Dilemma manifestiert sich bei Antonio Mak in einem starken Bewegungsimpuls, der seinen Skulpturen innewohnt, die förmlich aus sich heraustreten wollen. Diesem Impuls folgen die PerformerInnen in einer sehr persönlichen Referenz zu den Bild- und Textmaterialien.

PRESSESTIMMEN:
Georg Blaschke überzeugt mit „Antonio’s imaginary workshop“

 – Ein Mann als Skulptur, die zum Leben erwacht, eine Frau, deren Bauch sich zu einer Kuppel wölbt, und eine Figur, die eine Leiter auf ihrem Becken balanciert: Das ist die Trinität, die Georg Blaschke in seinem neuen Stück Antonio’s imaginary workshop vorstellt, das im „Museum“ des WUK uraufgeführt wurde – als abermals gelungene Arbeit des Wiener Choreografen.

Helmut Ploebst/derStandard/Gesamte Kritik unter: derstandard.at/

[…] 

Der in Salzburg wirkende, in Slowenien geborene Tänzer Tomaž Simatović, die Wiener Tänzerin Katharina Senk und die Performance-Künstlerin Manaho Shimokawa aus Japan verbiegen, beugen, verdrehen den Körper, die Extremitäten scheinen an der falschen Stelle angewachsen, der Kopf sitzt nicht mehr auf dem Hals, jeder Finger, jede Zehe haben ihr Eigenleben – der Körper ist zerlegt, die Grenzen des Machbaren sind überschritten. […] Gewagt und beeindruckend.

 Eine markante, eindrucksvolle Weiterentwicklung des choreografischen (und tänzerischen) Werks von Georg Blaschke. Eine bewundernswerte, auch ästhetisch außergewöhnliche und sehenswerte Leistung aller Beteiligten. Ein Abenteuer für Performer*innen und Zuschauerinnen.

Ditta Rudle/tanzschrift/Gesamte Kritik unter: www.tanzschrift.at/

Georg Blaschkes Körperrecherche hat in den Objekten von Antonio Mak eine kongeniale Entsprechung entdeckt, verfolgen beide mit ihrer Kunst doch den Körper zu erweitern, der eine mit Skulpturen, der andere in Bewegung. Für sein Konzept hat Blaschke außerdem drei unterschiedliche PerformerInnen gefunden, die ganz „natürlich“ ihre Rolle in Antonios Werk gefunden zu haben scheinen. Der Titel, „Antonio’s imaginary workshop“, wird dabei in doppelter Hinsicht realisiert: als Ideenworkshop zum Werk und als bildstarke Umsetzung. Christian Schröder hat dazu einen akzentuierten Soundtrack kreiert, von Hanna Hollmann stammen die Kostüme. 

[…] Diese Trilogie zu Antonio Maks Arbeit bietet einerseits die Möglichkeit die hierzulande eher unbekannte Arbeit des früh verstorbenen Künstlers kennenzulernen – in einer Slideshow vor Beginn der Vorstellung. Gleichzeitig wird durch die großartige choreografisch- tänzerische Umsetzung ihr immanenter Bewegungsimpuls weiterentwickelt. Georg Blaschke und sein Team haben das großartig realisiert.
Edith Wolf Perez/tanz.at/Gesamte Kritik unter: www.tanz.at/

Fluid Theatre

Fluid Theatre beschäftigt sich nicht mit vorgefassten Erzählformen. Es suggeriert einen plastischen, sinnlichen Zufluchtsort in Form einer vergänglichen Architektur. Permanente Bewegung und Umgestaltung sind wesentliche Eigenschaften dieses fluiden Habitats, das im Zusammenspiel von körperlichen, visuellen und akustischen Interaktionen gestaltet wird. Der visionäre Raum des Fluid Theatre duldet keinen Stillstand. Die Haut wird zur sinnlichen Metapher für Verläufe des Streichens, Faltens und Bedeckens, die sukzessive die Dramaturgie eines un-wirklichen Schauspiels bestimmen.

Fluid Skin

Gemeinsam mit seinem Team entwickelt Georg Blaschke zum zweiten Mal eine choreografische Arbeit speziell für die inspirierenden Räumlichkeiten der Wiener Innenstadtgalerie. Dabei handelt es sich diesmal um zwei Männersolos, die in die laufende Ausstellung von Michael Blank integriert werden.
Bei F L U I D S K I N beschäftigt uns die Frage nach dem Verhältnis von bewegten Oberflächen. Choreografisch strukturierte Körperaktionen, Lichtprojektionen und Über-lagerungen von fragmentierten Mustern generieren virtuelle Räume im gegebenen Umraum der Galerie. In diesen un-realen Räumen folgen die Performer einem verdeckten Subtext, der sie in das fluide Habitat einnisten lässt. Die speziell für die Örtlichkeit entwickelte Klanginstallation intensiviert das Erlebnis eines imaginativen Zufluchtsorts und komplementiert gleichzeitig die Entwicklung eines choreografischen Modells, das auf andere Räume übertragbar ist.
Körperaktionen, akustische und visuelle Interventionen werden als gleichwertige Parameter im Zusammenspiel der Live-Performance betrachtet.

ENG PENG! das Himmelreich

tanzmontage.Balance arbeitet im Rahmen einer Tagesstruktur des Vereins Balance – Leben ohne Barrieren täglich im zeitgenössischen Tanzkontext. Die Gruppe von PerformerInnen mit und ohne Behinderungen wird von Sonja Browne/danse brute und Inge Kaindlstorfer/Lux Flux geleitet. Die Diversität von Körpern und mentalen Dispositionen bestimmen den ästhetischen Ausdruck. Das Arbeitsfeld bewegt sich im Spannungsfeld zwischen kodiertem Verhalten und Anarchie. Die Virtuosität liegt in der Kontextualisierung von alltäglichen, fehlerhaften und persönlichen Äußerungen.
Der Ausgangspunkt der Arbeit ist Selbstbestimmung und Inklusion als gesellschaftspolitische Haltung.
 
ENG PENG! das Himmelreich ist das Ergebnis einer inklusiven Recherche  zum Thema „tight“, die von Georg Blaschke geleitet wurde und im Rahmen von neun Vormittagen an zwei Probeorten erarbeitet wurde. Dabei standen Gruppenbilder und Partnerarbeit mit unterschiedlichen Nähe- und Distanzverhältnissen im Mittelpunkt der choreografischen Auseinandersetzung. Weiters wurde die Frage nach einem der Gruppe innewohnenden Zeitgefühl gestellt, das sich durch die Praxis gegenseitiger Achtsamkeit im Umgang mit dem eigenen und dem anderen Körper herauskristallisiert.
 
Daraus ergaben sich faszinierende wie überraschende, unvorhersehbare Momente der sowohl alltäglichen wie künstlerischen Begegnung, die auch zur Verfeinerung des beobachtenden Blicks von außen beigetragen haben.

Thoracic Park

Ausgehend von persönlich gewählten Inspirationen aus Werken der bildenden Kunst entwickelten die Studierenden solistische Formate. Eine Woche vertiefte Auseinandersetzung mit der Feldenkrais Methode führte zu einer verfeinerten Bewusstheit von Berührungsqualitäten, zu gesteigerter Beweglichleit speziell im Bereich des Brustkorbs und zur Entwicklung gestischer Referenzen im Raum. Infolge wurde das Ausgangsmaterial der Soloarbeiten dazu verwendet  Partner- und Gruppensequenzen zu erstellen, mit welchen dann eine choreografische Landschaft gebaut wurde. Bedeutsam erschien im Prozess die wiederkehrende Frage wie wesentlich  die individuelle Präsenz und Interpretation von choreografischem Material den Gesamtkontext bereichert.

STAINS

In diesem Solo resümiert Georg am eigenen Körper seine zweijährige Auseinandersetzung mit dem Wiener Weltgerichtstriptychon von Hieronymus Bosch. Stains trägt der Detailfülle an Ikonen und dem innewohnenden choreografischen Potenzial des Gemäldes Rechnung, entwirft aber gleichzeitig den Versuch dramatische und bedeutungsvolle Bezüge zum Bild hinter sich zu lassen. Dem Körper wird dabei als aktuelles Instrument des Ankommens, Erinnerns und Fortkommens vertraut. Die choreografische Methode begreift sich als ein Prozess der Freilegung und Klärung notwendiger gestischer Referenzen und Orientierungen im Raum.
 
Das vor einem halben Jahrtausend gemalte Weltgerichtstriptychon ist für mich ein lautes Bild, ein Aufschrei nicht nur wegen der Fülle an Gefolterten, die paradox ausdruckslos dargestellt werden, sondern wegen der überbordenden Dichte an Ereignissen zur gleichen Zeit, die der Rahmen des Retabels kaum einfassen, kaum halten kann. Alles drängt. – Ein visionäres Kaleidoskop des damaligen wie heutigen Weltzustands mit konkretem Informationsgehalt über das vom Menschen durch allerlei Überbau pervertierte Verhältnis zum eigenen wie anderen Körper.

The Bosch Experience part II

Am letzten Oktoberwochenende wird die imposante Räumlichkeit der Expedithalle der ehemaligen Ankerbrotfabrik in Wien Favoriten mit body & machinery von Georg Blaschke und timor et tremor von Hubert Lepka bespielt. Am 29. Oktober findet die Uraufführung dieser Werke statt.
Im Rahmen des zweiten Teils der Trilogie The Bosch Experience, ein zweijähriges Projekt des Vereins M.A.P. Vienna Movement Art Programmes, wird dieser Abend als Ergebnis einer spezifischen Zusammenarbeit zwischen Georg Blaschke, Hubert Lepka und der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien gestaltet. Ausgangspunkt für dieses einzigartige Programm ist die außergewöhnliche künstlerische Reaktion der beiden Choreografen auf das weltberühmte Gemälde Weltgerichtstriptychon von Hieronymus Bosch (um 1450/55-1516). 2014 wurde der erste Teil dieses Projekts von Georg Blaschke mit großem Erfolg im Rahmen des ImPulsTanz Vienna International Dance Festivals gezeigt.

 

In body & machinery nimmt uns Georg Blaschke mit auf eine Reise in einen durch den Einsatz von Maschinen und Maschinenrelikten erweiterten choreografischen Aktionsraum. Zwei Körper treten in Resonanz zur wuchtigen und zergliederten Materialität der Relikte und deuten das funktionale Verhältnis um: Was ursprünglich dazu diente dem Körper und der Erde Wunden und Genüsse zuzufügen, liegt nun brach, enthoben seiner ursprünglichen Brauchbarkeit. Hier wird die Maschine als mögliches Werkzeug des Aufwühlens von Boden und Fleisch, aber auch als zerlegbare Anhäufung grotesker Details betrachtet. Der eindrücklichen Bilderwelt des Gemäldes von Bosch wird durch diesen choreografischen Entwurf ein komplexes und spannendes Bewegungsbild gegenübergestellt. Die Dramaturgie der Aktionen wurde in konsequenter Zusammenarbeit der beiden herausragenden Performer_innen Mirjam Klebel und Giovanni Jussi / Juan Dante Murillo mit der Klangregie von Christian Schröder, der Objektgestaltung von Hanna Hollmann, der dokumentarischen Begleitung von Angela Heide und dem Lichtdesign von Veronika Mayerböck entwickelt.

 

Nach den Produktionen engel, hochwald und sägewerk (Uraufführung im Sommer bei der Szene Salzburg) ist timor et tremor der vierte Aggregatzustand des Projekts von Hubert Lepka / lawine torrèn zum Thema Landschaft. In diesem Duett für eine LED-Wall und eine Tänzerin beschäftigt sich der Künstler mit Mehrstimmigkeit und Bewegung. Aus seiner Arbeit spricht ein besonderes Interesse an den Auswirkungen von Vielstimmigkeit auf die Ästhetik des zeitgenössischen Tanzes, was in die Frage mündet: Können Gegenbewegung, Krebs, Umkehrung und Fuge für eine Ästhetik des Grauens nutzbar gemacht werden? Mehrstimmige Musik von der Renaissance bis zum Rock, die überlebensgroßen Projektionen von Christian Wymetal, der Film von Stefan Aglassinger sowie die Live-Performance von Barbara Földesi fügen sich zu einer beeindruckenden Kurzperformance.

b r a n d e n

Ein außergewöhnlicher Performance-Event in den adaptierten Räumlichkeiten einer ehemaligen Bäckerei (Schrammel) in der Wieden!
In b r a n d e n entwirft der Wiener Choreograf Georg Blaschke ein performatives Frauentrio, in dem Fragmente von traditionellen polyphonen Gesängen mit gestischen und choreografischen Sequenzen verwoben werden. Stimme und Körper treten in nuancierte Resonanz zum gegebenen Raum. Die unkonventionelle expressive Sprache der drei mitreißenden Performerinnen Clélia Colonna, Rotraud Kern und Mirjam Klebel entfaltet eine vielschichtige Klanglandschaft und überträgt die Kraft einer verborgenen Sehnsucht in eine Dramaturgie von Bewegungsbild und Echo.

 

Die Performance wurde ursprünglich als choreografische und musikalische Auftragsarbeit für die Sonderausstellung Lust am Schrecken in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien konzipiert. Der neu gegründete Kulturverein „Freunde der Wiedner Salons“ laden am 20. und 21. Oktober zu einer neuen, speziell adaptierten Version dieser Arbeit ein, die nun die inspirierenden Räumlichkeiten der Galerie Jünger im Rahmen der aktuellen Ausstellung von Werner Schnelle und Uwe Hauenfels bespielen wird.

The Bosch Experience part I

Im Rahmen von ImpulsTanz – Vienna International Dance Festival #31 und in Kollaboration mit der Gemäldegalerie und der Akademie der bildenden Künste Wien präsentierte Georg Blaschke und sein künstlerisches Team zwei Arbeiten:
Prélude Paradise und Bosch frontal.
Beide Arbeiten stellen eine künstlerische Reaktion auf das in der Gemäldegalerie der Akademie der Bildenden Künste Wien ausgestellte Werk Weltgerichtstriptychon von Hieronymus Bosch (um 1450/55–1516) dar.
Den Anlass dafür bilden die internationalen 500-Jahr-Feiern 2016 und die ungebrochene Faszination und zeitgenössische Relevanz, die dieses gleichermaßen beeindruckende wie beunruhigende Juwel der Kunstgeschichte nach wie vor ausstrahlt.
In den Ausstellungsräumlichkeiten von xhibit wurden beide Arbeiten verwoben und von einer Führung zum Gemälde eingeleitet.
 
Prélude Paradise – Chor und Bewegung für drei Stimmen
Diese choreografische und musikalische Komposition für drei Frauen bezieht sich auf den linken Innenflügel des Triptychons – Das irdische Paradies. Unter der musikalischen Leitung der Sängerin und Performerin Clélia Colonna, die ihre künstlerischen Wurzeln in traditionellen polyphonen Gesängen hat, wurde diese Arbeit hauptsächlich in der Kirche San Bonaventura während einer Residenz in Bassano del Grappa, Italien erarbeitet. Liedformen und Liedtexte sind vom Gemälde inspiriert und basieren zum Teil auf Eigenkompositionen.
Durch Improvisation, Gesangspraxis und choreografische Reflexion wurde gemeinsam mit den Performerinnen und in enger Kollaboration mit der Kostümbildnerin in mehreren Etappen eine eigene expressive Sprache entwickelt. Stimme, Stoff und Körper tragen ein Echo des Gemäldes in die Räumlichkeiten von xhibit.
Prélude Paradise – eine performative Bezugnahme auf bildende Kunst vom Klagelied bis zum Punk Song.
 
Bosch frontal
Diese für eine Tänzerin und drei Tänzer entwickelte Arbeit stellt eine installative und choreografische Auseinandersetzung mit den Körperbildern auf der Mitteltafel und dem rechten Flügel des Triptychons dar (Das Jüngste Gericht und die Sieben Todsünden, Die Hölle und der Höllenfürst).
Die überbordende Fülle an Körperdarstellungen und Details wird von symbolistischem Beiwerk befreit und einer Analyse der Anordnungsmuster und Zeitebenen, die das Gemälde suggeriert, unterworfen. Es entsteht ein performatives Experimentierfeld von Körperverhältnissen und Stellungen entblößter Körper zueinander, die in eine mobile Licht- und Soundinstallation eingebettet werden. Die Dramaturgie der Aktionen wird entscheidend von den speziell entworfenen Kostümteilen beeinflusst.
Entleerung und choreografische Umordnung lassen neue Deutungsebenen des Gemäldes zu, die der frontalen Wucht des Gemäldes und der Detailbesessenheit Boschs Rechnung tragen.
Begleitprogramm The Bosch Experience I – gestaltet von Thomas Rhyner

multipletwo

Begleitet von der perkussiven Wucht von einem der besten Live-Drummer Österreichs thematisiert multipletwo Phänomene von Gleichzeitigkeit und Verdoppelung in einem choreografischen Setting. Eine einfache Geste löst eine Kette von choreografischen Ereignissen aus, die in eine strukturell komplexe Tanzperformance münden, die Gewohnheiten ganzheitlicher Wahrnehmung befragt. Durch das Wechselspiel ausgefeilter rhythmischer Strukturen und elektronisch generierter Überlagerungen mit der tänzerischen Aktion wird ein Raum der Vibration frei gelegt – ein Raum, der die Grenzen zwischen zwei getrennt wahrnehmbaren Bildern verschwimmen lässt.
Die Arbeiten von Georg Blaschke erzeugen im Auge des Publikums oft intensive emotionale und narrative Assoziationen, die gleichsam das Potenzial eines archetypischen Zugangs zu Choreografie und zur Ausdruckskraft purer körperlicher Gestik bezeugen.
multipletwo wurde in zwei Versionen gezeigt.

verzweigt

Listen, I am not in between the trees
See, I am a bunch of birches
Feel, I am elongated lines growing into the sky
Smell the black and white of my bark, my skin
Sense, I am regularly spread in space
Know, I am a garden, in a field, birds do settle in my charms
Wind goes through me, wind blows among my trunks
 
I was/am somewhere/nowhere
I was/am something/nothing/ I know/feel I am too much
I
 
Der holländische Performer und Dramaturg Robert Steijn schreibt für den Choreografen Georg Blaschke ein Gedicht für eine fiktive Performance. Georg Blaschke gibt einen Auszug davon an die Studierenden weiter mit der Aufgabe sich von ihm zur Gestaltung eines kurzen Tanzsolos inspirieren zu lassen. Ausschließlich die choreografischen Vorschläge dieser Solos werden zu einem choreografischen Gruppenstück verwoben.
In Wien bildete ein zweiwöchiger Feldenkrais-Workshop die Basis der Bewegungsrecherche.
In Tel Aviv boten ein dreiwöchiger Workshop und Improvisationsvorgaben die Möglichkeit choreografisches Material zu entwickeln und tänzerische Qualitäten zu verfeinern.

scaPes sound&choreography

Die erste Ausgabe des neuen, selbstorganisierten, von M. A. P. Vienna und D.ID Dance Identity produzierten Festivals zeigt sechs neue Stücke von in Österreich lebenden und international tätigen ChoreografInnen und Performance-KünstlerInnen.
 
Ort: Brick-5 Wien
Termine: 5.–7. Dezember 2013
 
Programm:
Michael Turinsky / Signature Series
Alessandro Sciaronni / Untitled(2)_you don’t know how lucky you are
Georg Blaschke / multipletwo
Oleg Soulimenko / Love Letters
Clélia Colonna / Yesterday’s Parties & 1:1 cowbirds

figure 5

figure 5 folgt einer choreografischen Struktur sich wiederholender und überlagernder Muster von Gruppenbewegungen, die eindringliche Bilder von fünf Körpern in unterschiedlichen Konstellationen von Nähe und Distanz, von Synchronizität und Intimität erzeugen. figure 5 führt an Barrieren von artikulierbarer Bewegung und lotet das Potenzial emotionaler Aufladung purer Gestik aus. figure 5 formt sich um.
Georg Blaschke hat seine signifikante choreografische Sprache über mehrere Jahre hinweg konsequent weiter entwickelt und in unterschiedlichen Formaten von Kollaborationen präsentiert. figure 5 setzt diese Sprache in Beziehung zu phänomenologischen Überlegungen über Raum und Skulptur, ausgehend vom bewegten Körper.
figure 3 stellte eine Adaption dieser Arbeit für 3 Performer dar.

On the platform with my father

Diese persönliche Arbeit versucht aus der Kindheit erinnerte und vergessene Bewegungsmuster sowie Körperbeziehungen zum eigenen Vater zu rekonstruieren. Körperliche Artikulationen und deren Aussparung setzen diese Bestandsaufnahme in aktuelle räumliche Bezüge. Ausgangsmaterialien sind aufgefundene Super 8 mm Stummfilm-Materialien und besonders die Musik dieser Ära.
Die Raumkünstlerin Stephanie Rauch begleitet den Prozess von Anfang an und schafft für die Performance einen das Biografische abstrahierenden, installativen Ort. Der choreografische Faden folgt einem Prinzip der Schichtung und Umschichtung von Material und Körper in einem gegebenen Raum. Die englische Bezeichnung Platform steht als Synonym für den Ort einer Kindheitserinnerung, als Synonym für ein Verabschieden und Zurücklassen und für den Untergrund auf dem man heute für das Publikum ankommt.
 
Als Musik habe ich Jazztitel aus dem Vinylerbe meines Vaters gewählt. Ich bin mit dieser Musik im Hintergrund aufgewachsen.

Somatic Script

Für Somatic Script hat Georg Blaschke fünf markante in Wien lebende Performer-Persönlichkeiten in der Altersspanne zwischen 25 und 57 Jahren gewinnen können. Deren eigene körperliche Erinnerungen an Stadien der Bewegungsentwicklung werden in Einzelprozessen rekonstruiert und klar in den Raum gesetzt. Begegnungen und Interventionen definieren in der Folge einen choreografischen Kontext, der auf essenziellen im Körper verankerten Impulsen basiert und dem Grundbedürfnis nach gegenseitiger Unterstützung folgt. Diese Parameter begründen ein Skript dramatischer und komischer Konstellationen zwischen den PerformerInnen, das von einfachen Grundsituationen ausgeht, jedoch komplexe non-verbale Projektionsflächen aufbaut.

Your Dancer

Georg Blaschke hat dieses Solo 2010 für Liz King, damals 62-jährige Pionierin der österreichischen Tanzszene, kreiert. Zahlreiche Gespräche, Interviews und ein Sammeln von dokumentarischen Materialien ermöglichen eine biografische Positionierung einer Persönlichkeit, die die gesamte Bandbreite öffentlicher Exponiertheit als weibliche Künstlerin erfahren hat. Das Solo thematisiert den Körper als Erinnerungsdepot tänzerischer Technik, gelebter Mutterschaft und somatischer Transformationsprozesse.
Der veröffentlichten Liz King steht ein intimer und sensibler Privatraum gegenüber.
In der Gestaltung einer choreografischen Verortung bleibt der Choreograf in Folge so dicht wie möglich am Körper der Tänzerin, deutet Artikulationen und räumliche Tendenzen neu, positioniert ihn als aktuelles und essenzielles Geschehen.
Die choreografische Struktur folgt einem sinnlichen Nachspüren von Bewegungsqualitäten, deren Differenzierung und Umplatzierung im Raum.
 
„Accomplishment: to make works in the face of the void to gain form, identity.“
Jim Morrison

In case of loss

In dieser Trio-Performance wird eine Szenerie körperlicher Interaktionen aufgebaut, die sich im Zwischenbereich von Tanz und Installation ansiedelt. Präzis artikulierte Körperformationen positionieren sich, lösen sich in den Raum auf, verlieren den Halt. Verfremdung und Verformung im Körperbild werden durch Körperkontakt und Berührung intensiviert. Die Einschränkung von Beweglichkeit durch die räumlichen Begrenzungen und durch die dichte Verwicklung der Körper der Performer ineinander führt zu teils strukturierten, teils unvorhersehbaren Umordnungen im choreografischen Raum.
Begegnungen, Improvisation und choreografische Strukturen beruhen auf der Recherche eines somatischen Zugangs zu Artikulation und Repräsentation von Körpern in einem gegebenen Raum. Narration und übergeordnete Themenbildung bleiben dabei bewusst ausgespart. Dadurch bieten sich dem Zuschauer stets neue Deutungsmöglichkeiten eines mobilen Gemäldes.
In case of loss wurde in Form einer längeren Version und eines Konzentrats präsentiert.

Jetzt bist Du dran.

Basierend auf der Choreografie Mensch im Wahn (UA 1929) von Andrei Jerschik (1902–1997) beschäftigt sich diese Arbeit mit dem Akt der Weitergabe und Rekonstruktion von Choreografie. Im Jahr 1995 hatte Andrei Jerschik noch im Alter von 94 Jahren seine Choreografie Mensch im Wahn an Harmen Tromp direkt übertragen. Die Erinnerungen von Tromp an diesen Prozess und die erhaltenen gleichzeitig berührenden wie energischen Notizen Jerschiks dazu bilden den Kern dieser Auseinandersetzung mit Weitergabe und Rekonstruktion als künstlerischem Akt.
Die Performance folgt einer klaren dreiteiligen Struktur:
Original – Rekonstruktion – Filmische Reflexion über die Weitergabe der Choreografie

mein körper bis jetzt

mein körper bis jetzt – ein Territorium eingeschriebener Muster persönlicher Bewegungsentwicklung und ein Territorium einzuschreibender tänzerischer Fertigkeiten. Die Choreografie ist das Resultat eines mehrteiligen Prozesses, in welchem aufbauend auf der Feldenkrais Methode die Studierenden sensibel und selbstverantwortlich auf Entdeckungsreise mit ihrem Körper gegangen sind und somatische Prinzipien der Partnerarbeit in ihr aktuelles tänzerisches Können integriert haben.

Georg und Robert

Zwischen 2007 und 2011 haben die beiden Freunde Robert Steijn (holländischer Dramaturg und Performer) und Georg Blaschke drei Projekte gemeinsam verwirklicht:
Können Männer tanzen? – Gezeigt im Rahmen von im_flieger invites im WUK Wien.
Dancelab Den Haag – 
Improvisation und offene Recherche in Holland.
Ensemble in Gefahr! – Präsentiert im Rahmen von Performance and CinemaSessions im WUK Projektraum Wien.
In einer manchmal offenen, dann wieder mehr strukturierten Form eines Dialogs nähern sich die beiden Performer männlichen Themen wie Weiblichkeit, körperliches Ritual, Angst und Stille. Sie huldigen einer Zeremonie des Tanzes im Moment und der Poesie der Befreiung durch das Wort in meist intimer Nähe zum Publikum.

An Austrian Dance Evening

Dieser dreiteilige Abend wurde 2011 im Tmuna Theatre in Tel Aviv präsentiert.
Fragen nach Verlust und Erbe choreografischen Denkens vernetzen den kulturellen Kontext der Tanzschaffenden mit deren persönlichen biografischen Geschichten. Die Anerkennung dieses Erbes ermöglicht die Bewunderung und ein Verstehen heutigen choreografischen Arbeitens.
 
Programm:
 
1. Vortrag: Austria’s Contemporary Dance von Dr. Andrea Amort
Ein Hauptaspekt dieses Vortrags behandelt die Frage wie zeitgenössische österreichische Künstlerinnen und Künstler mit der Geschichte jener künstlerischen Vorfahren umgehen, die unter der Herrschaft des Nationalsozialismus verbannt oder vernichtet wurden.
 
2. Performance: Your Dancer
Ein somatisches Portrait von Liz King.
 
3. Performance: Jetzt bist Du dran.
Ein choreografisches Rekonstruktionsprojekt, basierend auf der Choreografie Mensch im Wahn (UA 1929) von Andrei Jerschik (1902–1997).

Performance and CinemaSessions

Vier Abende mit Performances, Stummfilm und Live Sound zum Thema Männlichkeit im WUK Projektraum.
 
Programm:
 
1. ensemble in gefahr! – ein performatives Männerritual von und mit Georg Blaschke und Robert Steijn.
Soundtrack und Live-Dub: Ulrich Troyer
Feldenkrais Training: Sascha Krausneker
Dauer: ca. 60 Minuten
In dieser Performance treffen zwei befreundete und gleichzeitig unterschiedliche männliche Performer-Persönlichkeiten aufeinander. In mehreren Etappen wurde gemeinsam mit dem Musiker Ulrich Troyer ein performatives Ritual „unter Männern“ entwickelt, das Körper, Text und Sound gleichermaßen Raum für Impulse gibt, aber auch einer klaren Struktur folgt.
 
2. Beim Johannesfall in den Radstätter Tauern im Winter (A, 1917) – Stummfilm
Live Sound: Florian Kmet
Dauer: 10 Minuten
Der österreichische Kurzfilm aus dem Jahr 1917 wird in der zeitgenössischen Kritik als „hochinteressante und prachtvolle Aufnahme der Besteigung bis zum Gletscher und der Eisgrotte“ beschrieben. Dank früher Farbverfahren (rote Viragen und blauen Tonungen) erstrahlt dieses Naturereignis auch auf der Leinwand in prächtigen Farben.
 
3. Sprich mit ihm
Bei diesem Bergmonolog handelt es sich um einen Ausschnitt aus einer Zusammenarbeit von Robert Steijn und dem Theater im Bahnhof, Uraufführung: Regionale 10
Dauer: 8 Minuten
 
4. Die Besteigung des Großvenedigers von Krimml aus (A, 1928) – Stummfilm
Live Sound: Florian Kmet
Dauer: 8 Minuten
Inszenierte Maskulinität. Erst rast der „einsame Draufgänger“ mit dem Motorrad durch idyllische Dörfer, anschließend schreitet er leichten Schrittes vom Tal direkt auf die Spitze des Großvenedigers.
 
5. Somatic Script – Preview
Erste Version zur choreografischen Recherche 2011 von Georg Blaschke in Form eines packenden Körperduos.
Recherche und Performance: Heide Kinzelhofer und Petr Ochvat
Soundtrack: Ulrich Troyer
Feldenkrais Training: Sascha Krausneker
Ausgehend von den somatischen Biografien der Performer wird körperlich verankerten emotionalen Erinnerungsspuren nachgegegangen. Diese werden in ihrer Artikulation intensiviert und nach ihrer räumlichen Erweiterung befragt. So entstehen persönliche, choreografisch verortbare Spuren von Begegnung und Berührung, die sich in den transparent denkbaren Raum fortsetzen und ihn verlassen.
 
6. Die Würghand (A, 1920) – Stummfilm und DVD-Präsentation
Der bei der Viennale 2010 mit großem Erfolg in der Serie femme fatale uraufgeführte Stummfilm Die Würghand aus dem Jahr 1920 wird mit der fulminanten elektronischen Live Musik von Juergen Berlakovich und Ulrich Troyer gezeigt. Dabei handelt es sich um eine Produktion aus der Reihe „CinemaSessions“ des Filmarchiv Austria.
Aus dieser Zusammenarbeit produzierte das Filmarchiv Austria die erste DVD der Reihe „CinemaSessions“ mit dem Titel Die Würghand.
Laufzeit: 69 Minuten

Somatic Soundtracks

Ulrich Troyer meets Georg Blaschke / Somatic Soundtracks ist eine von der Fachpresse äußerst positiv rezensierte Compilation von acht Kompositionen, die während einer zweijährigen Zusammenarbeit des Musikers Ulrich Troyer und des Choreografen Georg Blaschke für Tanzproduktionen entstanden sind. Hier wurden sie speziell neu arrangiert und stehen als Songs für sich. Der Tanz findet im Kopf statt.
 
Hörprobe und Download: Ulrich Troyer meets Georg Blaschke / Somatic Soundtracks

literary squabbels

Zwei Männer erinnern sich an die Zentralperspektive. Filmische Kurzepisoden performt und gefilmt in Schlesien, Polen von Georg Blaschke und Daniel Zimmermann mit Songs von „sad mechanic exercise“ (Daniel Zimmermann & Hari Köchli).
literary squabbels verwebt Gedichte, Songs, Performance und Bild zu einem berührend komischen audiovisuellen Gedicht mit zartem Humor. 
 
„ … wir sind das was wir sind; von gleichem Sinn und Mut, vom Zeitgeschick geschwächt, doch stark im Will’n zu streben, suchen, seh’n – und nie zu ruhn.“ (Alfred Lord Tennyson: Ulysses)

Embraceable You

Basierend auf einem Trainingslabor, das die Feldenkrais Methode mit zeitgenössischer Tanztechnik zu verbinden suchte, wurden tänzerische Duette entwickelt, die zur Erarbeitung einer Choreografie für Studentinnen und Studenten der Konservatorium Wien Privatuniversität führten.

essence of touch

Gezeigt wir das Resultat eines zweiwöchigen Arbeitsprozesses mit den Studierenden des 3. Jahrgangs der Abteilung Tanz. Befragt wurden die Möglichkeiten der Repräsentation von Körpern in unterschiedlich differenzierten Konstellationen von Paaren, basierend auf einem sogenannten „somatischen“ Zugang zu Bewusstheit von Bewegung und Präsenz. Recherchen zur Selbstwahrnehmung körperlicher Positionierungen im Raum führten zu einer verfeinerten Auseinandersetzung mit Qualitäten von Berührung und Kontakt und ließen choreografische Anordnungen entstehen.

I like to move it, move it

Im Rahmen des großen Schulprojekts von Linz09 Kulturhauptstadt „I like to move it, move it“ haben sich Schülerinnen und Schüler von zwei Schulen in Linz und Traun acht Wochen lang unter der Betreuung von Georg Blaschke und Amanda Piña mit Bewegung und Tanz beschäftigt. Ergebnisse und Einblicke in den Prozess präsentierte ein Abschlussabend in der Spinnerei Traun am 30. April 2009.
Wir widmeten den Abend allen Menschen mit Offenheit und Liebe zur Bewegung!
 
Programm:
 
O. T. M. – Original Trauner Moves
Mitwirkende: Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen der Musikhauptschule Traun, musischer Zweig.
Musik: Supatone
Betreuung: Isolde Schobesberger, Cornelia Wögerbauer
Dauer: 25 Minuten
 
„Wir sind in die Stadt gegangen und haben Menschen um eine Bewegungsspende oder Gangart gebeten. Objekte in aller Öffentlichkeit haben wir auch beobachtet. Mit dem Körper eingefangen, zurückgebracht und unter Eigenregie zu einzelnen Choreografien zusammengestellt, entstand mit dem Bewegungsmaterial schließlich eine Performance, die wir speziell für den Raum der Spinnerei entwickelt haben.“
 
O. T. M. – Rap
Mitwirkende: Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen der Musikhauptschule Traun
Einstudierung: Isolde Schobesberger
Basierend auf Bezeichnungen, Ortsangaben und Aussprüchen zu unseren Original Trauner Moves.
Musik: Felix Janosa
Dauer: 4 Minuten
 
Pause
 
Anda’s Dream Performance zum gleichnamigen Film
Mitwirkende: Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse des musisch-kreativen Zweigs, BRG Linz, Hamerlingstraße
Musik: The Maxwell Implosion
Betreuung: Anita Döllerer, Inga Renezeder
Dauer: 15 Minuten
 
Körpergeschichten und installative Bilder im Raum inspirierten sowohl szenische als auch filmische Momente. Die von den SchülerInnen entwickelten Ideen wurden während des Prozesses hinsichtlich einer zeitgenössischen Bewegungssprache und der Authentizität möglicher Rollenbilder beim Performen befragt.
 
Anda’s Dream – Filmpremiere
Ein Film von Georg Blaschke, Amanda Piña und Daniel Zimmermann
Dauer: 20 Minuten

körper. bauen. stellen. kons

Diese Arbeit stellt weniger eine Choreografie im traditionellen Sinn dar, als eine prozesshafte Auseinandersetzung mit dem Körper und seiner Bezugnahme zum gegebenen Raum und dessen Begrenzungen. Strukturelle Module sowohl im körperlichen wie im architektonischen Sinn und Schwerkraft provozieren Körperformationen, die sich sukzessive in den offenen Raum öffnen und sowohl ein spezielles Timing wie eine bestimmte Direktheit von Bewegung erfordern. Die Studentinnen und Studenten haben das choreografische Material großteils in Eigenregie entwickelt.

körper. bauen. stellen. trio

In seiner erfolgreichen Soloversion zu körper. bauen. stellen. hat Georg Blaschke eine performative Sprache entwickelt, die in diesem Format konsequent zu einem Trio erweitert wird. Ausgangspunkt der Arbeit ist der entleerte gegebene Raum, seine Begrenzungen und deren strukturelle Beschaffenheit. Die reduzierte choreografische Komposition thematisiert die Selbstwahrnehmung der Performer als ironisches Werkzeug für Improvisation und begreift Choreografie eher als Auflösung von Form und Körpergedächtnis in den offenen Raum hinein.

körper. bauen. stellen. solo

anhand einzelner körperbaustellen analysiere, ritualisiere und kartografiere ich in dieser solo-performance muster von in den körper eingeschriebenen urbanen erinnerungen und entwickle daraus eine persönliche mundart dieses körpers, der sich mir gleichermaßen als rohmaterial und konstrukteur anbietet. so exponiert sich dieser körper ständig wechselnden bauarbeiten an sich selbst und am raum an sich. er passiert, überquert die schnittstellen zwischen ihm, seiner haut und dem raum, wechselt die territorien der baustellen und erfährt dadurch eine permanente neuverarbeitung. mischverhältnisse, untergründe und haltbarkeitsgarantien werden getestet, veröffentlicht, verworfen. am ende stellt sich die frage welcher rohstoff, welcher body-schutt denn dazu dienen könnte dem gegebenen raum tatsächlich ein stück neuen körper-baus hinzuzufügen.

each something is a celebration of the nothing that supports it.
john cage

12manandawomanwaltzes

In diesem 12-Songs-Stück werden die Themen Distanz, Nähe, Annähern, Sich-Umkreisen, Sich-Aufgeben, Sich-Auflösen als permanente Transformation abgehandelt. Als narrative Grundlage dazu dienen Sequenzen aus den früheren Godard-Filmen, speziell dem wunderbaren, zeitlos aktuellen Film „Pierrot le fou“ (1965), in welchem uns Godard die Geschichte „of the last romantic couple“ erzählt. Diese Szenen haben die beiden Performer verinnerlicht um sie als mögliche Geometrie der Liebe zum Ausgangspunkt zu wählen. In 12 Architekturen von Raum, Bild und Körper durchleben sie verschiedene Ansätze einer Formalisierung desselben Ausschnitts zu den ewigen Themen Mann – Frau, Liebe auf der Flucht, Liebe ohne Ausweg oder Liebe als Freiheit.

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